Von Stuttgart-Giebel nach Stuttgart

Schon um 6:00 Uhr standen wir auf und machten uns für die Tour fertig. Unbedingt wollten wir einen frühen Zug ins Saarland bekommen und Alia wüschte sich sogar noch etwas Zeit vor ihrem Termin. So kamen wir auch tatsächlich früh raus aus dem Hotel. Schon kurz nach 6:30 Uhr waren wir unterwegs. Zuerst ging es in eine kleine Bäckerei, wo wir uns etwas Verpflegung für unterwegs einkauften. Es war unangenehmes Nieselwetter und für Alia war es zu früh, um gute Laune zu haben. 

Schon nach kurzer Zeit waren wir auf einem Waldweg. Dass wir in einem städtischen Umwelt waren, merkten wir nur kurz, als es entlang eines Friedhofs ging. Alia fragte oft, wie weit es noch sei und warum es immer wieder bergauf ging. Sie hatte große Angst, dass wir den Zug nicht bekommen könnten und schätzte sich selbst sehr schlecht ein. Als ich sagte, dass man 9 km auch in weniger als zwei Stunden schafft, war sie regelrecht sauer. Nun hatten wir aber noch ein kleines Problem, denn wir sind vom Weg abgekommen. Der richtige Weg ging steil bergauf über einen Waldpfad. Das war vollkommen unangenehm für Alia und auch ihr Körper rebellierte. Die Anstrengung und auch die Angst, den Zug zu verpassen, führten ein wenig zu besonders schweren Beinen. Als wir den höchsten Punkt der Tour erreicht hatten, musste Alia auch unbedingt eine Pause machen. Ich massierte ihr die Füße und die Waden und dann war sie doch ein wenig positiver gestimmt. Jetzt ging es bergab und ich erklärte ihr, dass wir sehr gut in der Zeit lagen. Das war auch gut, denn der eigentliche Zug meldete auch einen Ausfall. 

Nun mussten wir den Feuerbach überqueren. Eigentlich sollte dort eine Brücke sein, aber die gab es nicht mehr. Alia war entsetzt aber ich zeigte ihr, dass es eine Stelle gab, wo wir hinabsteigen konnten und wo wir mit etwas Geschick den Bach überwinden konnten. Eigentlich war das ganz einfach und ging auch gut, aber bis zum letzten Moment hatte Alia Zweifel. Jetzt ging es erneut wieder bergauf und Alia war ungeduldig. Als ich ihr einmal sagte, dass bald eine Hütte mit Sitzbank kommt, war sie erneut sauer, denn die Aussage "gleich hinter der Ecke" war nicht ganz richtig. An der Hütte hatten wir es aber eigentlich auch schon fast geschafft, denn nun ging es noch zum Bismarckturm und dann steil bergab. In Stuttgart-Nord stehen viele schöne Häuser und man kann über Treppen in die Innenstadt gehen. Auch das Wetter wurde immer schöner. Wir waren gegen 10:00 Uhr schon am Bahnhof und Alias Befürchtungen, dass sie so viele Stunden brauchen würde, hatten sich nicht bewahrheitet. Bis zum Zug dauerte es aber noch ein wenig und die Fahrt wurde lang. Von Stuttgart nach Karlsruhe ging es noch ganz gut, aber dann hatte der Anschluss nach Neutstadt eine ordentliche Verspätung. Bei der Fahrt kamen weitere Minuten obendrauf und so war der Anschlusszug weg. Wir hatten aber noch eine S-Bahn nach Homburg bekommen. Dort wurden wir von Miao empfangen. Die 4. Etappe war geschafft. Es war zwar nur eine kurze Tour aber sie war doch bedeutend. Alia war angeschlagen und wir mussten beide den Verlust unseres Vaters/Opas verarbeiten. Jeder Schritt hat geholfen. 

Schreibe einen Kommentar