Von Pforzheim nach Heimsheim

Manchmal muss man ohne Wanderlust wandern, um wieder Wanderlust zu bekommen. Es ging uns nicht gut. Unser Vater/Großvater ist kürzlich verstorben und Alia ging es körperlich nicht gut. Wir wollten aber gemeinsam die Strecke gehen. Schon am Freitag sind wir mit der Bahn von Gennweiler nach Pforzheim gefahren. Das hat alles gut geklappt. Bei schönstem Wetter sind wir am Abend in Pforzheim angekommen und haben uns noch ein wenig die Stadt angeschaut. Direkt bei unserem Hotel hatte ich einen Tisch in einem Restaurant reserviert und wir hatten den Abend genossen. 

Pforzheim hat ein sehr schlechtes Image. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und die Innenstadt bietet meist Zweckbauten im Stil der 1960er Jahre. Dennoch war die Atmosphäre ganz schön und die Gewässer und das schöne Wetter vermittelten ein schönes Ambiente.

Im Hotel hatten wir noch ein wenig Fernsehn geschaut und sind dann früh schlafen gegangen.

Am Samstag ging es dann bei schönem Wetter wieder los. Es war noch etwas frisch, aber die Sonne war freundlich. In einer Bäckerei genossen wir ein einfaches Frühstück und deckten uns mit Proviant ein.

Es ging zunächst am schmucklosen Schmuckmuseum vorbei und dann durch den Stadtgarten entlang der Nagold. Bei dem sonnigen Frühlingswetter war der Park sehr freundlich. Weiter ging es bergauf in Richtung Wildpark Pforzheim. Wir kamen dann zum Wildpark Pforzheim. Wir hatten uns die Gehege aber nicht im Detail angeschaut, sondern sind einfach entlang der geplanten Route gegangen. 

Nun ging es immer weiter über ganz angenehme Waldwege bis zum Seehaus See. Dort machten wir eine kurze Pause und Alia bekam den vertraglich zugesicherten Lutscher und eine Tasse Tee. Anschließend ging es weiter um den See, an dem es einige Kunstwerke gab. 

Alia war jetzt etwas frustriet, weil es eine längere Strecke gab, die geradeaus ging. Das erschiehn ihr sehr lange zu sein. Ich meinte nur, dass eine gerade Strecke doch sehr praktisch sei, weil man sie nicht weiter abkürzen könnte. Weiter ging es über Wege mit lustigen Namen, wie "Geschlagenes Sträßchen" 

Irgendwann kamen wir dann an den Waldrand an und Alia brauchte eine Pause. Wie schön, dass ein Herr Helmut Benzinger 2018 dort eine Bank spendete und so konnte Alia sich setzen und ihre "Mexikostange" essen. Weiter ging es parallel zur Autobahn. Kurz vor Friolzheim gingen wir dann querfeldein, weil auf dem eigentlichen Weg Bauarbeiten waren und es bei der Trockenheit sehr staubte. 

In Friolzheim war Alia sehr angetan von einigen modernen Wohnhäusern. Plötzlich standen wir aber vor einem großen Feuerwehreinsatz, bei dem auch zwei Jugendliche auf dem Dach standen und einiges an Rauch zu sehen war. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich um eine Übung handelt. Wir wollten aber nicht einfach dadurch laufen und haben eine alternative Route gewählt.

Wir entschieden uns nun, mitten durch den Ort zu laufen und irgendwo noch eine Tasse Kaffee zu trinken. Die geöffneten Betriebe machten aber keinen guten Eindruck auf uns und so sind wir weitergegangen. Zum Ortsausgang gab es aber ein paar Discounter und daran angesiedelt war eine Bäckerei. Wir wählten ein Stück Kuchen aus und tranken noch etwas. Das war genug Kraft für die verbleibende Strecke nach Heimsheim.

Natürlich hätte sich Alia gewünscht, dass die verbleibende Strecke noch kürzer gewesen wäre, aber es war dann doch auch gut zu schaffen. In unserem Motel entspannten wir zunächst ein wenig und machten uns frisch. Dann nahmen wir einen Bus, um nach Heimsheim zu fahren. In einem indischen Restaurant haben wir dann zu Abend gegessen.

Der erste Wandertag war geschafft. 

 

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